25 Apr Der Wert der Daten
Welchen Wert haben Daten?
Oder anders gefragt: Was sind Ihnen Ihre Kundendaten wert?
Daten und besonders personenbezogene Daten haben einen Wert und vielen ist der eigentliche Wert der Daten noch immer nicht bewusst.
Untersucht man die Äußerungen der Unternehmer, dann ergibt sich daraus folgendes:
– die Meisten die sich aufregen sind sich über den Wert dieser Daten nicht bewusst oder
– sie sind sich dessen bewusst und wollen diese deshalb im Unternehmen behalten.
Daten sind das Öl der heutigen Wirtschaftswelt
Genauere Daten bringen neue Innovationen und damit mehr Effizienz in der Wirtschaft, und genau deshalb sind sie aber auch bare Münze. Mit den von Benutzern im Internet zur Verfügung gestellten Daten wird ein reger Handel betrieben.
Hinter Bonuskarten versteckt sich oftmals nicht nur ein Tracking für die eigenen Interessen des Unternehmens, sondern oftmals werden diese Daten auch weiterverkauft.
Mit dem nunmehr geltenden Datenschutz ist das nicht mehr so einfach.
Die Weitergabe von Daten an Dritte muß mitgeteilt werden.
Das erfordert natürlich auch ein höheres Bewusstsein bei den Unternehmern und auch ein entsprechendes Bekenntnis zum Datenschutz.
Wenn wir uns ein wenig die Entwicklung des Datenschutzes in der EU und die zwei Jahre massiven Lobbyings vor dem Erlass der DSGVO ansehen, dann wird es ganz klar. Viele Branchen haben ein sehr großes Interesse uneingeschränkt Daten sammeln zu dürfen und diese auch nach „Belieben“ verwenden zu dürfen.
Zum Beispiel benötigt die Pharma-Industrie, die Versicherungsgesellschaften, aber auch jeder Online-Händler oder Online-Marketer genaue Daten.
Diese Daten liefern die Nutzer gerne über „kostenlose“ Programm und Portale, dass dies aber nie kostenlos ist, ist vielen nicht bewusst.
„If you are not paying for it,
you’re not the customer;
you’re the product being sold“
(Andrew Lewis und Richard Serra)
Unternehmen riskieren hier empfindliche Strafen. Die Information über die Verwendung, Sammlung der Daten und der Weitergabe wird nicht nur in der DSGVO ein hoher Wert eingeräumt, sondern die Rechtsprechung hat hier europaweit bereits empfindliche Strafen über Unternehmen verhängt.
Die Bündelung der Daten steigert ihren Wert.
Allen Daten-Maklern ist es relativ egal woher sie die Daten erhalten. Daten werden nämlich erst dann so richtig wertvoll, wenn sie mehrere Aspekte von Personen bündeln können.
Die vereinzelten in den Unternehmen liegenden Daten für sich nicht sonderlich wertvoll. Diese Daten werden es aber wenn sie mit anderen Daten von Betroffenen verknüpft werden.
Folglich werden Daten, die über verschiedene Systeme gesammelt werden erst durch eine Verknüpfung mit anderen Daten richtig wertvoll.
Gerade Versicherung zeigen ein zunehmendes Interesse an personenbezogenen Daten, die in verschiedenen Bereichen erhoben werden. Diese Daten werden verwendet für die Neugestaltung ihrer Preispolitik und Rabattpolitik. Krankenversicherungen werden mit Fitnessapps und Daten aus dem Fitnessbereich gekoppelt. Und Autoversicherungen wollen die Daten aus den Autos verwenden um mehr über Informationen über ihre Versicherungsnehmer zu erhalten.
Preisvorteile sollen den Verkauf von Daten rechtfertigen.
Das kann für manche zu einem Preisvorteil von bis zu 30% führen. Für andere kann dies zu einer gänzlichen Ablehnung der Versicherung führen.
Ein anderes Beispiel sind die Daten eines Stromanbieters. Diese haben unzählige Kunden, die bei Ihnen Strom beziehen. Neben den Daten und Anschriften der Kunden für die Lieferung des Stroms, haben diese auch oftmals Kontodaten in Ihrer Kundendatei. Und natürlich auch die Menge des Stromverbrauchs.
Aber der Stromanbieter hat noch viel mehr Daten zur Verfügung. Er hat detaillierte Angaben zu welcher Zeit wir Strom verbrauchen und in welcher Menge. Daraus können heute bereits viele weitere Interpretationen gezogen werden.
Dadurch kann man über Menschen folgende Aussagen treffen. Ob jemand zu Hause kocht, wie viele Menschen in dem Haushalt leben, wann jemand zu Hause ist und wann nicht …
Vieles lässt sich aus den verfügbaren Daten auslesen. In erster Linie werden diese Daten für die Abrechnung aber auch der Errechnung des allgemeinen Strombedarfs nach Tages und Nachzeiten benötigt. Diese Daten sind aber nicht dazu gedacht, dass sie an Dritte verkauft werden, die daraus weitere Profile zu Personen erstellen.
Unsere Daten und ihr Wert
Das verdienen die großen Datensammler für die Daten pro Nutzer:
Facebook zwischen 3 und 13 USD pro Nutzer
Google zwischen 38 und 45 USD pro aktiven Nutzer
Twitter ca. 5 USD pro Nutzer
Experian (Händler mit Verbraucherdaten im Bereich Kreditvergabe) ca. 6 USD
Und dies jährlich !
In Amerika werden zum Beispiel Daten aus einer Zahnputz-App an einen Taxibetreiber verkauft. Warum?
Weil, wenn sich jemand die Zähne ausserhalb von den üblichen morgend- und abendlichen Zeiten putzt, dann ist er vermutlich auf dem Weg zu einem Date oder einer Veranstaltung und schon steht ein Taxi vor der Tür.
Das ist alles kein Zukunftsszenario sondern Realität.
Wir können beobachten wie willig die Privatpersonen ihre Daten für eine sogenannte Gratis Leistung verkaufen.
Wie verlockend wird es dann wohl für Unternehmen sein Daten zu veräußern, wenn der Preis dafür stimmt?
Quelle TrendMicro: INFOGRAFIK: Wie viel sind Ihre Daten wert?
Datenschutz schafft die Möglichkeit sich gegen die „Ausverkauf“ der Person zur Wehr zu setzen.
Zumindest für jene, die sich über ihre Daten und deren Verwendung Gedanken machen.
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